ÜBER UNS
Die Deutsch-Finnische Gesellschaft als bilaterale Freundschaftsgesellschaft ist eine Gemeinschaft von Finnen und Finnland-Freunden.
Sie trägt mit ihren vielfältigen Beiträgen dazu bei, die Beziehungen zwischen beiden Ländern nachhaltig zu fördern.
Neben den Treffen der Mitglieder gehören hierzu kulturelle Veranstaltungen, die Organisation von Gastschülerprogrammen und Reisen sowie einiges mehr.
Die DFG ist entsprechend als gemeinnützige Organisation anerkannt.
Seit dem 2. Januar 1997 hat Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Saarland einen eigenen Landesverband innerhalb des Gesamtnetzwerkes der DFG.
Mit rund 250 Mitgliedern sind wir innerhalb der großen Gemeinschaft ein eher kleiner, aber aktiver Landesverein.
Aktuelles / Termine
ganzjährig
regelmäßige Treffen
Unsere "Standardtermine" der einzelnen Bezirksgruppen
17.
Mrz
2024
Stammtisch BG Mainz
Auf den erfolgreichen Neustart im Januar folgt ab 17 Uhr Restaurant Bergschön Grill in Mainz-Laubenheim, Rilkeallee 58, 55127 Mainz-Laubenheim der nächste Stammtisch.
14.
Apr
2024
Trio Kaipuu
im atelier29 in Hainfeld; Beginn 19 Uhr; Eintritt frei für DFG-Mitglieder, sonst 18 Euro
28.
Apr
2024
WißbergWeinWandern
Treffpunkt: 11 Uhr Wißberghalle in Sprendlingen
4.
Mai
2024
Tjango!
in der Rheinischen Philharmonie in Koblenz; weitere Details später
7.
Juni
2024
Weinprobe im Weingut Julius
Ab 18 Uhr, Hauptstraße 5, 67599 Gundheim
8.
Sep.
2024
Hurja Halla
in Horrweiler; weitere Details später
1.
Dez.
2024
Anne-Mari Kivimäki Trio
19:00 Uhr im Rathaussaal in 56743 Mendig
UNSERE AKTIVITÄTEN
Konzerte, Ausstellungen und die Beteiligung an Festen interkultureller Art oder zu bestimmten Anlässen sind Aktivitäten, die unsere Kulturreferentin und/oder die Bezirksgruppen planen und ausrichten.
Landesweit (und wenn es sein muss auch etwas darüber hinaus) suchen betreuen wir finnische Gastschüler während ihres Aufenthalts in Deutschland. Und wir freuen uns über deutsche Schülerinnen und Schüler, die Interesse an einem Gastschüleraufenthalt in Finnland zeigen.
Gastschüler
Wir heißen finnische Schüler bei uns willkommen und senden deutsche Schüler gerne nach Finnland.
Feste
Eigene Feste gestalten wir und bei allgemeinen Festen sind wir gerne mit dabei.
Kultur
Konzerte, Ausstellungen und Lesungen mit Künstlern aus oder mit Bezug zu Finnland organisieren wir.
Treffen
In Treffen unserer Bezirksgruppen haben Mitglieder eine regelmäßige Anlaufstelle mit Gleichgesinnten.
Seit 2004 veröffentlicht die DFG Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. ihre Landesnachrichten 3mal pro Jahr zusammen mit den Landesverbänden Hessen und Thüringen in einer gemeinsamen, gedruckten Ausgabe. Die Beiträge der DFG Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. erscheinen dabei unter dem Stichwort "Katsaus", dem Namen unserer Landesnachrichten bis 2003. Unser Internet-Auftritt enthält an dieser Stelle alle unsere Beiträge in der Druckausgabe. Aus Platzgründen müssen Beiträge ggf. in der Druckausgabe gekürzt werden. Hier werden die Beiträge ungekürzt veröffentlicht. Ergänzt werden sie mit weiteren, in der Druckausgabe nicht enthaltenen Beiträgen (Bonuszugaben der Web-Version) und Kurzmeldungen. Diese Internet-Ausgabe bauen wir in der Regel über einen Zeitraum von ca. 2 Monaten auf. Nahezu alle Beiräge der Druckausgabe erscheinen hier bereits mindestens 1 Monat früher. Die Beiträge zur 2. Ausgabe 2024:
Zu Gast bei den Freunden von SSY Turku
Den Jahreswechsel und den Januar verbrachte ich wie in den Jahren zuvor wieder bei meiner Partnerin Anne in Turku. Beim Stöbern in Terminankündigungen stolperte ich zufällig über eine Einladung der Suomalais-Saksalainen Yhdistys Turku zum Neujahrsempfang. In all den Jahren, in denen ich Anne mittlerweile besuche, war ich noch nie auf die schlaue Idee gekommen, nachzusehen, ob es in Turku eine Entsprechung zu unserer DFG gibt, und nun entdeckte ich diese durch einen Zufall.
Zunächst suchte ich den Auftritt der SSY Turku im Internet, um nähere Informationen über die Gruppe zu finden. Das gestaltet sich etwas schwierig, weil man bei der direkten Suche auf eine Internetseite stößt, auf der nur Termine aus 2016 zu finden sind. Nimmt man aber von dort den Umweg über die Seite www.ssyl.fi, kommt man auf die Kontaktinformationen der 25 Mitgliedsvereine, die es in den verschiedenen finnischen Städten gibt, so auch in Turku.
Anne und ich beschlossen, dass wir zu diesem Empfang gehen würden. Dieser fand statt am 26. Januar in einem Raum, der auch von der deutschen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Turku genutzt wird, in der Kasenkatu ganz in der Nähe der Statue des berühmten Sohnes der Stadt Turku, Paavo Nurmi.
Wir fuhren mit dem Bus bis in die Stadtmitte. Da es ein recht frostiger Abend war, hatten wir keine Lust, im Freien zu warten sondern betraten die Lokalität, obwohl es erst etwa 10 Minuten vor dem offiziellen Beginn um 19.00 Uhr war. Drinnen waren einige Frauen und Männer eifrig dabei, dem Raum den letzten Schliff zu geben und das Buffet aufzubauen. Ich stellte mich vor: „Hallo, ich bin Rolf aus Deutschland“. Einer der Männer kam auf mich zu, reichte mir die Hand und erwiderte lächelnd: „Und ich bin Christopher aus Finnland.“ Auch der Puheenjohtaja, Jens Grübl, und die anderen Personen grüßten uns freundlich. Nachdem ich auch Anne vorgestellt hatte, drückte uns Christopher Päckchen mit Luftschlangen in die Hand und meinte: „Ihr könnt Euch gleich nützlich machen und uns beim Dekorieren helfen“, was wir natürlich auch gerne taten.
Ich fühlte mich in einer spiegelverkehrten Welt: Der Raum war dekoriert mir deutschen Fähnchen. Auf den Tischen standen Gläser mit Salzstangen. In einer Nische war das Buffet aufgebaut; es gab Kartoffelsalat mit Siedewürstchen. Außerdem waren Käse-Trauben-Spießchen auf dem Buffet und es gab deutsches Bier. Die Finnen, die nach und nach eintrudelten, redeten sich, wenn sie deutsch sprachen, teilweise mit ‚Sie‘ an. Gut, dass man auch in Deutschland nach dem Essen einen Kaffee trinkt. So brauchten die Anwesenden nicht auf den geliebten kahvi, der allerdings ein finnisches Produkt war, zu verzichten.
Nachdem der Raum sich gefüllt hatte, wurde ein Glas Sekt als Willkommensgetränk gereicht. Jens begrüßte die Anwesenden und gab einen kurzen Rückblick über das abgelaufene Jahr. Dann kam er auch gleich auf die Planung für 2024 zu sprechen. Als erster großer Programmpunkt war eine Fahrt am 10. Februar nach Tampere geplant, für die Jens einen Bus gechartert hatte, um mit der dortigen SSY-Gruppe Karneval zu feiern. Für Jens als gebürtigen Rheinländer natürlich einer der Höhepunkte des Jahres. Er gab eine kurze Einführung in diese für Finnen so exotische Tradition und ermunterte seine Vereinsmitglieder, sich einfach darauf einzulassen und sich daran zu beteiligen. Natürlich durften bei der Vorstellung dieses Projekts auch die obligatorischen ironischen Seitenhiebe auf Tampere als die ziemlich beste Feindin von Turku nicht fehlen.
Im Folgenden saßen Anne und ich dann zusammen mit Jens, Christopher und den anderen Vorstandsmitgliedern am Tisch, aßen, tranken und hatten nette Gespräche über uns, die beiden Länder und deren unterschiedlichen Sitten und Gebräuche. Eine Einladung zum Eisbaden für den nächsten Tag lehnte ich vorsichtshalber dankend ab.
Der Vorstand hatte für die anwesenden Vereinsmitglieder je ein Exemplar des neu erschienenen Buches ‚Mein finnisches Lieblingswort‘ besorgt und Jens händigte die Bücher aus. Auch wir bekamen ein Exemplar. Vielen Dank. Anknüpfend daran erfragte er von den Anwesenden deren deutsche Lieblingswörter. So wurden einige Anekdoten zum Besten gegeben, wie die finnischen Freunde mit ihren deutschen Lieblingswörtern in Kontakt kamen.
Am folgenden Tag sandte ich eine Mail an das Postfach von SSY Turku, bedankte mich nochmals für den netten Empfang und die Gastfreundschaft und bot an, diese gerne zu erwidern, wenn ein Vereinsmitglied Reisepläne haben sollte, die ihn in die Nähe meines Wohnortes führen. Es wäre schön, wenn sich aus diesem Besuch eine dauerhafte Verbindung ergeben würde.
Beim Schreiben dieses Artikels schickte ich eine weitere Mail an die finnischen Freunde und bat Jens um das Foto, das er beim Neujahrsempfang aufgenommen hatte. Bereitwillig schickte er mir nicht nur dieses Bild zusammen mit der Erlaubnis, dieses zu veröffentlichen, sondern auch ein weiteres, das beim großen Karnevalsevent aufgenommen worden war und zeigt, dass es offenbar eine tolle Party war und der rheinische Karneval auch Finnland zu erobern beginnt.
(Bericht: Rolf Müller; Fotos: Jens Grübl)
Kurzmeldungen
Sandbatterie
Wie lösen wir unsere Energieprobleme? Wie können wir erneuerbare Energie, die gerade nicht benötigt wird wenn sie erzeugt wird speichern, um sie später zu nutzen? An dieser Frage arbeiten sicherlich sehr viele. Das Unternehmen Vatjankoski hat nun, eröffnet vom finnischen Wirtschaftsminister Mika Lintilä, die erste Sandbatterie in Betrieb genommen. Die Idee dahinter: Mit gerade nicht benötigter Energie wird Sand in einem Silo (Gesamtgewicht 90 Tonnen) erhitzt - auf bis zu 500 Grad im Kern. Diese Wärme oder besser gesagt Hitze kann dann später bei Bedarf genutzt werden. Die Batterie wurde zwar im Januar 23 eingeweiht, ist aber schon seit einigen Monaten in Betrieb und zeigt einen hohen Wirkungsgrad.
Einwanderung
In Deutschland hören wir immer wieder von der Zahl an Arbeitskräften, die wir als Zuwanderung benötigen. In Finnland sieht es nach einer Meldung des gemeinnützigen Wirtschaftsinstitut ETLA Economic Research ähnlich aus. Das aktuelle Zuwanderungssaldo von 15.000 ist zu niedrig. Nach deren Analyse wird eine direkte Erhöhung auf 44.000 hochqualifizierter, aber auch weniger gut ausgebildete Arbeitskräfte benötigt, um den Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu erhalten. Dieses Thema ist Teil der Diskussionen, die im Wahlkampf zu den Parlamentswahlen im April stattfinden.
Die Stadt unter der Stadt
Die Neue Züricher Zeitung veröffentlichte einen sehr interessanten Bericht mit dem Titel "Die Stadt unter der Stadt: Helsinki lebt im Untergrund", den wir hier gerne verlinken: Die Stadt unter der Stadt: Helsinki lebt im Untergrund. Der Bericht enthält interessante Beispiele, wie Räume im Untergrund von Helsinki genutzt werden (z. B. als Gokart-Bahn) und andererseits auch als Fluchträume im Krisenfall zur Verfügung stehen.
Kampf um Uponor
Der finnische Sanitärhersteller Uponor steht offenbar (Stand Mitte Juni '23) vor der Übernahme. Zunächst hatte der belgische Konzern Aliaxis Interesse bekundet mit einem Übernahmeangebot von 25,75 Euro je Aktie. Der Vorstand von Uponor war gegen diese (damit feindliche) Übernahme. Nun steigt die Georg Fischer AG (GF) aus der Schweiz ins Rennen um Uponor ein und bietet 28,85 Euro je Aktie. Der Verwaltungsrat von Uponor sieht dieses Angebot positiv, womit GF im üblichen Jargon als "weißer Ritter" für Uponor gilt. Der Begriff weißer Ritter wird für ein Unternehmen verwendet, dass einem anderen Unternehmen beisteht, um eine feindliche Übernahme abzuwehren.
Fußballforschung
Nicht nur ist der finnische Fußball in den letzten Jahren erfolgreicher geworden, nun berichtet die UEFA, dass der finnische Fußballverband SPL in Zusammenarbeit mit der Universität Jyväskylä eine Datenbank eingerichtet hat, die Forschungsergebnisse zu Fußball und verwandten Sportarten zusammenfasst. Die Dokumente liegen in verschiedenen Sprachen vor, die meisten allerdings nur in finnischer Sprache. Die Datenbank ist frei zugänglich und umfasst aktuell 1856 Dokumente. Die meisten davon allerdings in finnischer Sprache.
Handgepäckskontrolle
Finnavia als Betreiber des Flughafens in Vantaa meldet, dass künftig bei der Handgepäckskontrolle wieder bis zu zwei Liter Flüssigkeit im Gepäck erlaubt sind. Zudem können sowohl die Flüssigkeiten als auch elektronische Geräte (Smartphone, Tablet, PC, ...) im Gepäckstück bleiben. Entsprechend entfällt die Regelung mit der verschließbaren, durchsichtigen Plastiktüte. All dies möglich macht neue Technik, besser gesagt die Umstellung der bisherigen Röntgengeräte auf nun Computertomografie-Geräte. Für die Reisenden eine Erleichterung und eine Beschleunigung der Abwicklung der Sicherheitskontrolle.
Fußball-Europameister Finnland
Nein, das ist weder Traum noch Fantasie, Fußball-Meisterschaften werden viele ausgetragen. Unter anderem der UEFA Unity Cup, bei dem ausnahmslos Flüchtlinge zum Einsatz kommen. Gespielt wird auf einem Kleinfeld (Torwart + 6 Feldspieler) und es gab die Zusatzregel, dass bei den Teams mindestens eine Frau mit auf dem Feld stehen muss. 2021 gewann Deutschland. Ups, wenigstens hier ein Erfolg, der sich aber nicht wiederholte. Leider dem Trend folgend gewann das dt. Team unter der Trainer-Ikone Dragoslav Stepanovic nur in der Trostrunde gegen Österreich. Neuer Cup-Sieger ist Finnland durch zwei Tore des aus Afghanistan geflüchteten Spielers Mohammed Ahmadi mit 2:1 gegen Irland. Ein Glückwunsch nach Finnland!
neuer Quantencomputer
IQM, ein Unternehmen mit Hauptsitz in Espoo und weiteren Niederlassungen in München, Paris und Madrid, bringt mit dem IQM Spark einen neuen Quantencomputer mit einem 5-Qubit-Quantenprozessor auf den Markt. Das Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München bzw. das Technische Forschungszentrum VTT in Espoo gehörten zu den ersten Empfängern eines solchen Computers. Mit seinem Leistungsspektrum soll er Universitäten und Forschungsinstituten ermöglichen Quantenexpertise aufzubauen und das Interesse an den MINT-Fächern sowie allgemein Wissenschaft und Technik weiter zu fördern.
digitaler Reisepass
Finnland testest auf FinnAir-Flügen nach Großbritannien (drei Zielflughäfen) den digitalen Reisepass. Die Testpersonen haben dazu eine App auf dem Smartphone installiert und das Smartphone muss Fingerabdrücke lesen sowie Gesichter erkennen können. Die Nutzung des digitalen Reisepasses muss man spätestens 4 Stunden vorher anmelden. Am Flughafen selbst hält man das Smartphone gegen ein Lesegerät und blickt parallel dabei in eine Kamera. So erfolgt die Kontrolle und man kann passieren. Diese erste Testphase ist bis Januar 2024 zeitlich limitiert und soll dann ausgewertet werden. Erste Eindrucke sind bereits, dass die Abwicklung am Flughafen schneller geht.
Energiemeldung im Doppelpack
Finnlines setzt auf der Strecke Naantali nach Kappelskär künftig neue Hybrid-RoPax-Fähren ein. Neben mehr Komfort für die Passagiere sind die Schiffe mit Hochleistungsbatterien und Landstromanschlüssen ausgestattet, um sie umweltfreundlich zu betreiben. Die zweite energetische Meldung betrifft den Eisenbahnverkehr. Die eingleisige Strecke Ylivieska - Iisalmi, auf der neben Personen- auch reichlich Güterverkehr rollt, wurde elektrifiziert. Die Arbeiten an der knapp 155 km langen Strecke sollen Ende 2023 abgeschlossen sein und haben dann rund 55 Millionen Euro gekostet.
Es geht auch schnell...
Im Oktober wird die erste Express-Straßenbahn in der Region Helsinki in Betrieb genommen. Sie wird zwischen Itäkeskus in Helsinki und Keilaniemi in Espoo verkehren und nach einer Übergangszeit die Buslinie 550 ersetzen. Durch nicht so enge Taktung der Haltestellen soll sie ein schnelles Fortkommen ermöglichen. Vorrang bei Verkehrssignalen wird dies zudem unterstützen. Schnell aber ist nicht nur die Bahn ansich, schnell war auch ihre Realisierung. Eigentlich geplant war die Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2024. Nun kann man sie mit Oktober 2023 bereits viel früher in Betrieb nehmen.
RLP Ältestenrat in Finnland
Anfang Oktober 2023 war der Ältestenrat der Landesregierung von Rheinland-Pfalz in Finnland. Insbesondere die Themen Bildung, Müllentsorgung, Digitalisierung und Klimaschutz standen auf der Tagesordnung. Ein Gymnasium wurde genauso besucht wie die Müllsauger, die teilweise in Helsinki die Müllabfuhr ersetzen. Im Bereich Digitalisierung ging es um hybride Bedrohungen wie z. B. Desinformationen, aber auch um die Online-Krankenakte, die in Finnland längst eingeführt ist, während Deutschland sich hier sehr schwer tut. Landtagspräsident Hendrik Hering betonte das hohe Vertrauen der Finnen in ihre staatlichen Institutionen, was dazu führt, dass die Bevölkerung Maßnahmen in hohem Maße mitträgt.
Influencer
Das erfolgreiche Influencer auch gut verdienen dürfte inzwischen bekannt sein. Aber wie wird man Influencer? Bisher haben sie sich oft vieles selbst beigebracht bzw. kamen aus diversen Branchen. Nun gibt es in Finnland und in Irland erste Studiengänge dafür. In Finnland ist es ein Masterstudiengang. Zur Teilnahme ist ein Bachelor in Business Administration erforderlich. Wirklich günstig ist es nicht, für das Masterstudium an der Universität Tampere werden 9.800 Euro als Gebühr aufgerufen. Video- und Audiobearbeitung und kreatives Schreiben gehören zum Inhalt des Studium genau so wie z. B. betriebswirtschaftliche Kenntnisse.
E-Mobilität
An E-Autos hat man sich inzwischen gewöhnt. Sie sind langsam aber sicher auf dem Vormarsch. Aber E-Mobilität beschränkt sich nicht auf Autos und E-Scooter. Bekannt sind erste LKWs. Und nun stellte das in Rovaniemi ansässige Unternehmen Aurora Powertrains ein elektrisches Snowmobil vor. Auf der Homepage des Unternehmens wird mit "Turn on the silence of nature" geworben. Klar, die Umwelt wird nicht nur dadurch geschont, dass keine Abgase mehr entstehen, sondern es wird auch leise. 40 bis 100 km soll man mit einer Ladung fahren können, abhängig von der gewählten Batteriegröße (7 - 21 kWh). AC- und DC-Laden soll möglich sein.
Rentier statt Pokal
Gewinner eines Weltcupslalomrennens erhalten typischerweise neben der Ehre Sieger zu sein Geld und einen Pokal. Im finnischen Levi ist dies anders. Die Siegerin bzw. der Sieger erhält statt eines Pokals ein Rentier. Natürlich verbleibt dies bei seiner Herde, bekommt aber einen Namen und gehört der Siegerin / dem Sieger. Und wenn jemand mehrmals gewinnt bekommt er so langsam aber sicher seine eigene kleine Herde. Mikaela Schiffrin hat inzwischen deren sechs. Statt eines im Schrank verstaubenden Pokals sicherlich eine nette Idee.
"Poro"
Finnlandkenner werden wissen, dass Poro der finnische Name für Rentier ist. Aber Aleph Alpha und Silo, die Namen sagen nichts? Nein, es geht dabei nicht um Speicher - obwohl - im weitesten Sinne ja schon... Aleph Alpah ist im Moment das bekannteste deutsche AI-Projekt und Silo AI das bekannteste finnische. Worum geht es? Erst mal darum, dass Europa bei künstlicher Intelligenz Stärke zeigt. Silo AI als KI-StartUp mit Sitz in Helsinki, arbeitet zusammen mit der Universität Turku am Projekt Poro. Genauer gesagt Poro 34B mit Ziel, alle europäischen Sprachen abzudecken. Ziel sei es, ein Open-Source-Sprachmodell (LLM) zu haben, das die digitale Souveränität Europas gewährleistet und LLMs demokratisiert. Die aktuelle Version unterstützt Englisch und Finnisch und umfasst rund 34 Milliarden Parameter. Das Ganze basiert auf einer BLOOM Transformer Architektur und wird transparent dokumentiert.
Metaverse
Metavere oder auch Metaversum, ein digitaler Raum, der durch das Zusammenwirken von virtueller und physische Realtität entsteht, ist heute keine Utopie mehr. Finnland hat als erstes Land der EU eine Strategie zur Förderung von Metaverse-Entwicklungen veröffentlicht und will in den kommenden 10 bis 12 Jahren weltweiter Vorreiter auf diesem Gebiet werden. Die Basis dafür ist gut, im Land gibt es einige führende Unternehmen in diesem Sektor. Wer mehr darüber lesen möchte dem sei die dafür gut aufbereitete Seite (in englischer Sprache) Metaverse initiative by the Finnish ecosystem empfohlen.
Ausgrabungsstätte Tainiaro
Vom Ausblick in die Zukunft (Metaverse) ein Sprung in die Vergangenheit. Nicht neu, aber dennoch aktuell: In Tainiaro, einem Ort nahe des Polarkreises, wurden bereits in den 1950er Jahren erste historische Funde gemeldet. Große Beachtung fanden sie damals nicht, man erwartete nicht, viel mehr zu finden, da die Region auf Grund der klimatischen Verhältnisse auch früher schwierig war. Dies hat sich inzwischen geändert. Inzwischen vermutet man, dass es sich hierbei um einen ca. 6500 Jahre alten Friedhof handelt und grob geschätzt ca. 120 bis 300 Menschen dort begraben wurden. Bestätigen sich diese Annahmen, wäre es der nördlichste bekannte Friedhof aus der Steinzeit handeln.
Reisefreiheit ohne Visum
Mit inzwischen 193 Länder, in die man als Inhaber eines finnischen Reisepasses ohne Visum einreisen darf liegt Finnland auf Platz zwei weltweit. Platz eins teilt sich Deutschland mit fünf anderen Staaten. Einziger Unterschied zu Deutschland ist die seit dem 1. Dezember mögliche Einreise (für maximal 15 Tage) nach China. Die Volksrepublik China hat für Bürger von fünf Staaten, zunächst befristet bis zum 30. November 2024, die Visumspflicht aufgehoben. Dahinter steht nach Ansicht vieler Fachleute, dass China so den Besuch von Touristen aus dem Ausland wieder ankurbeln will.
"Fahrerflucht"
Der Stern berichtet von einer bisher einmaligen "Fahrerflucht" in Helsinki. Ein Roboterfahrzeug zur Auslieferung von Essen rutschte auf einem glatten Bürgersteig und schrammte an einem Auto entlang. Ein Passant der den Vorfall mitbekam zog den Roboter vom Auto weg, der dann seinen Weg fortsetzte. Der Passant informierte die Notrufzentrale über den Vorfall, der von der Polizei als bisher einmalig eingeschätzt wird. Der Betreiber des Roboters bedauert den Vorfall. Dies ist der erste Einsatz von Lieferrobotern in der Wintersaison. Der Vertreter der Firma sagte "Wir haben auf jeden Fall viel daraus gelernt und werden für den nächsten Winter sicher besser vorbereitet sein."
Olympiade der Köche
Parallel zur Messe Intergastra in Stuttgart wurde eine Olympiade der Köche durchgeführt mit insgesamt 1.200 Teilnehmern aus 55 Ländern. In fünf unterschiedlichen Kategorien fanden die Wettkämpfe statt. Im Wettkampf der Nationalmannschaften hat Finnland die Goldmedaille errungen. Das Nationalmannschaftsteam überzeugte die Jury mit ihrer Präzision und der erstklassigen Gestaltung. Ebenfalls ganz vorne mit dabei in der Disziplin Comunity Catering Teams das finnische Compass Group Culinary Team, das entweder ebenfalls Gold oder Bronze gewann. Klingt seltsam? Ist es auch, aber leider sind hier die Meldungen nicht eindeutig. Klar ist nur, dass es sehr eng war und es zwei Goldmedaillengewinner gibt. Darunter ein Team aus der Schweiz. Mal wird das finnische Team, mal ein Team aus Norwegen als zweiter Goldmedaillengewinner genannt und der jeweils andere als Bronzemedaillengewinner.